Urvölker, Ahnen und Vorfahren
Die Meder
Die Meder gehörten zu den indoeuropäischen Völ- kern und sprachen eine indoeuropäische Sprache. Sie wanderten zu Beginn des zweiten Jahrtausends vor Christus aus dem östlichen Schwarzen Meer in die Gebiete ein, die sich von Kurdistan bis Indien erstreck- ten. Die erste Erwähnung der Meder findet sich in den Aufzeichnungen der Assyrer war 835 vor Christus, während der Herrschaft des assyrischen Königs Shalma- nesar III.
Der griechische Historiker Herodot erklärte, dass die Meder aus sechs Völkerschaften zusammengesetzt wa- ren: Buser, Paretakener, Struchaten, Arizanter, Budier und Mager. Herodot gab diesen Völkerschaften den Namen „Arier“. Der Historiker Mohamed Amin Zaki glaubt, dass diese Volksgruppe mit hoher Wahrschein- lichkeit aus mehreren Völkerschaften wie den Lulubi, Gutians, Guti, Kassiten, Elamiter, Subartu, Chalybes, Mittani, Hurriter und Nairi bestanden. Nach Ibn Khal- dun stammen die Kurden von den Medern ab. In seinem Buch „The History of Iran“ stellt Hassan Pirnia fest, dass die Meder zu den arischen Völkern gehören und Vor- fahren der Kurden sind. Ihre Sprache ist die gleiche wie die der Kurden. Deiokes war der Gründer und der erste König der Meder.
Wir schließen daraus, dass das kurdische Volk von zwei Volksgruppen abstammte. Die erste Gruppe ist in Kur- distan seit Anbeginn der Geschichte als „Völker der Berge von Zagros“ bekannt. Sie ist nicht indoeuropäischer Abstammung und gehört zu den uralten, ursprünglichen Völkern Kurdistans, wie beispielsweise Lulubi, Gutians, Guti, Kassiten, Elamiter, Subartu, Chalybes, Mittani, Hurriter und Nairi .
Die zweite Gruppe sind die indoeuropäischen Völker, wie die Meder und die Cardochians, die im 10. Jahrhun- dert vor Christus nach Kurdistan emigrierten, es mit ihren indigenen Völkern besiedelten und sich mit den in- digenen Völkern (den Völkern des Zagros-Gebirges) zu einer kurdischen Nation zusammenschlossen.
Das Medien oder Media-Imperium ist eines der großen Imperien der antiken Geschichte, dass im heutigen Kur- distan gegründet wurde und eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der menschlichen Zivilisation in der, bei den alten Griechen als Mesopotamien bekannten Region, spielte.
Das Zentrum dieses großen Reiches befand sich in der heutigen Stadt Hamadan im Iran, welche die Heimat der Faili und der lurischen Kurden ist. Hieran erkennt man, dass die Verbindung der Ursprünge von Faili und Luren zum kurdischen Volk tief in der Geschichte selbst verankert ist. Medien befanden sich zwischen Afghanistan im Osten und dem Mittelmeer im Westen, den Gebieten von Kaukasien und des Aras-Flusses im Norden und des Persischen Golfes im Süden .
Der Name der Hauptstadt, „Hêgmetane“, bedeutet der Ort des Treffens in kurdischer Sprache. Sie wurde je- doch in den meisten Aufzeichnungen als „Ekbatana“ bezeichnet. Dieser Name wurde von den Griechen ge- geben und in griechischen Schriften genutzt. Archäolo- gen gelang es, die Stadt zu finden und auszugraben. Es ist eine riesige Stadt mit einzigartiger Architektur. Die Stadt ist umgeben von sieben hohen Mauern und einer breiten, monolithischen Mauer.
Die Meder traten zur zoroastrischen Religion über und konnten 612 vor Christus die assyrische Hauptstadt Ninive zerstören. Dieses Ereignis löste Angst in den Herzen der Babylonier aus, die die Versöhnung mit den Medern initiierten, indem der babylonische König Nebuchadnezzar II die Tochter des medesischen Kaisers heiratete. Der Einfluss der Meder blieb in der Region be- stehen, bis der persische König Kyros gegen die Meder rebellierte und einen großen Sieg über sie erlangte.
Es lässt sich also behaupten, dass die Meder eine der Wurzeln des kurdischen Volkes sind. Dies lässt sich noch mit der Nationalhymne der Kurden unterstrei- chen, in der ein deutliches Signal dafür besteht, dass die Kurden „Söhne der Meder“ sind.